In jeder Rasse gibt es immer wieder Ausreisser in beide Richtungen. Da kann in einer Rasse, die als besonders robust und familientauglich beschrieben werden, wo es eher Hunde gibt, welche sich in einem Einpersonenhaushalten am wohlsten fühlen. Dann gibt's aber auch in Rassen, die so gar nicht als Familienhunde gedacht und gehandelt werden, wo es einen Sofawolf gibt.
Persönlich würde mich da gar nicht wirklich auf die Rasse als solches festlegen, sondern eher gezielt nach Hunden schauen, die mit dem Trubel von 4 Kindern umgehen können und die dann auch den anderen Anforderungen abdecken.
Ich habe einen Mix. Mit Kindern aufgewachsen, lebte in Haus und Garten und hatte viele Geschwister. Man würde denken, dass dieser Hund da entsprechend keinerlei Probleme hätte, aber ganz im Gegenteil. Mein Hund kann Kinder nicht wirklich leiden. Er akzeptiert diese, so ist dieses nicht. Aber wenn er keinen Kontakt haben muss, findet er es deutlich besser. Da in der Mischung auch was sportliches drin ist, könnte man glauben, dass da Hundesport ganz toll wäre. Nö fand er langweilig. Mal zwischendrin okay. Mal Joggen und mal Radfahren okay aber regelmäßig nichts zu machen. Er hat Wachhund in seinem Cocktail. Seine Geschwister waren alle super wachsam. Unser hat die Einbrecher im Hof zwar kurz angezeigt, aber genauso hat er auch den Fuchs hinterm Zaun angezeigt. Die Einbrecher sind dann bei den Nachbarn quer durch den Hof und haben alle Türen aufgemacht. Bei uns war nicht viel zu finden, was man gut zu Geld machen könnte ...
Unser anderer Hund ein Terriermix. Das einzige was er rassentypisch mitgebracht hat, war sein Jagdverhalten. Kinder findet er toll, solange sie was zu essen haben. Hat er aber was zu essen, sind Kinder Konkurrenten. Er findet toben toll, wird dann aber schnell übergriffig, weil er schnell überdreht, da kann es auch mal zu Verletzungen kommen. Er ist gern mit uns Menschen unterwegs, aber solange man nicht auf einer Wildfährte ist, doch Bitte sehr gemütlich. Hektik und Stress im Haushalt - weil Besuch da ist oder bei uns viel anliegt - ist eine Gastritis vorprogrammiert, weil damit kann er gar nicht umgehen.
Wenn ihr euch da so ein bisschen in eine Richtung entscheiden habt, schaut euch die Rasse gut an, nehmt ruhig Kontakt zu mehreren Züchtern auch und besucht diese und sprecht mit diesen. Viele gute Hundetrainer bieten eine Beratung vor dem Hundekauf an. Vielleicht schaut ihr in die Richtung noch mal und schaut mit denen, was die euch empfehlen würde und eventuell könnt ihr diesen auch mit zur letztendlichen Auswahl des Hundes mitnehmen. Viele bieten diese Beratungen kostenlos an.
Kurz gesagt sucht nicht nach einer Rasse die zu euch passt, sondern nach dem Hund der zu euch passt und das kann auch mal etwas ganz anderes sein, als man erwartet. Ich war nie der Terriertyp: zu klein, zu hibbelig und so gar nicht meins. Schon nach 3 Stunden in der Hundebetrueung wollte ich diesen einen Terrier nicht mehr hergeben - da konnte ja noch keiner ahnen, dass er kurze Zeit später wirklich meiner war, weil er nicht in seine Haushalt passte.